Samstag, 25. April 2009
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Micha´s Blog
Liebe Helferinnen!
Uns ist zu Ohren gekommen, dass in den letzten Wochen weitere Gruppen entstanden sind, die sich dem Thema “Sternenkinderkleidung” selbstständig annehmen.
Grundlegend ist natürlich jedes Engagement in diese Richtung begrüßenswert und von großer Wichtigkeit.
Leider ist es jedoch so, dass diese Splittergruppen sich oftmals unserer Arbeit bedienen, mit unseren Anleitungen arbeiten - ungeachtet dem Urheberrecht - , teilweise sogar mit Texten unserer Aktion für sich werben und uns nicht darüber in Kenntnis setzen, jedwede Zusammenarbeit ablehnen.Dies ist sehr bedauerlich, denn eigentlich wäre es gerade jetzt wichtig, an einem Strang zu ziehen.
Die Aktion und die Idee der Sternenkinderkleidung in einer groß angelegten Aktion ist noch sehr jung. Wir arbeiten seit Februar mit ochdruck an der Durchsetzung und Organisation.
Wir haben festgestellt, dass die Kliniken es nicht mögen, wenn mehrere Initiativen auf sie zukommen. Sie möchten EINEN festen Ansprechpartner und sie möchten genau wissen, mit “wem sie es da zu tun haben”. Die Vorstellung, in einem Jahr 10 verschiedene Gruppen für Sternenkinderkleidung in Deutschland verteilt zu haben, die sich nicht miteinander absprechen und kooperieren, lässt für uns aus unserer bisher gemachten Erfahrung nur eine Prognose zu: Die Kliniken werden den Initiativen die Türen verschlossen halten - aus gutem Grunde, denn welche Hebamme möchte schon 5mal hintereinander gefragt werden, ob sie nun Kleidung haben will oder nicht?Unsere Aktion ist inzwischen sehr gut durchdacht. Dani und ich haben seit Wochen kaum noch Privatleben - wir tun es aber gerne. Wir sind ununterbrochen mit Bestattern, Hebammen und anderen Fachleuten am Besprechen, stehen mit zahlreichen Handarbeiterinnen in Kontakt. Die strukturierte Organisation dieser Aktion war unser oberstes Gebot, um nun keinen Fehler zu machen und unsere Ressourcen zu verpulvern.
Es wäre für uns sehr schmerzhaft und bedauerlich, wenn diese Arbeit von uns nun umsonst gewesen wäre.
Es ist also verboten, diese Anleitungen für andere Initiativen oder gar gewerbliche Zwecke zu verwenden!!!
Die Rechte liegen bei den jeweiligen Autorinnen, welche diese Anleitungen ausschließlich für unsere Zwecke entworfen haben!Flügelhemdchen gestrickt (Copyright Daniela Deuser)
Pulloverchen (Copyright Daniela Deuser)
Wickeljäckchen gestrickt (Copyright Hortensie)
Babyhose gestrickt(Copyright Hortensie)
Süßes Kleidchen mit Rock, genäht (Copyright Heike Treutner)
Strampler genäht (Copyright Heike Treutner)
Genähter Anzug, bestehend aus Hemd und Hose (Copyright Heike Treutner)
Anzug-Set Susi gehäkelt (Copyright Angie)
Hier findet ihr einige Dokumente, die ihr gerne in Handarbeitsgeschäften, in Handarbeitszirkeln oder unter anderen interessierten Handarbeiter/innen verteilen könnt.
Für unsere Aktion ist es natürlich sehr wichtig, so viele mithelfende Hände wie möglich zu gewinnen. Darum sind wir jedem dankbar, der für uns die “Werbetrommel” rührt und hilft, unsere Aktion in der deutschen Handarbeits-”Szene” publik zu machen
Handzettel für Norddeutschland
GGeeignet sind für die jeweiligen Größen
Größe 1 (SSW 15-21) Gesamtlänge der Kleidung15-25cm
Pucksäcke, die komplett aufklappbar sind (8-18cm lang)
Einschlagtücher (Durchmesser 14-29cm)
Decken
Mützchen (Kopfumfang 10-18cm)
Größe 2 (SSW 21-25)Gesamtlänge der Kleidung 25-30cm
Pucksäcke, bis zur Mitte hin offen (19-23cm)
Einschlagtücher (Durchmesser 30-36cm)
Decken
Pulloverchen, komplett zu öffnen
Windelhöschen
Schlafsäckchen
Größe 3 (SSW 25-30) Gesamtlänge der Kleidung ab 30cm
Pucksäcke (23-27cm)
Einschlagtücher (Durchmesser 38-42cm)
Sets (Pullover, Höschen, Strampelanzug usw.)
Flügelhemdchen
Windelhöschen
und weitere leicht zu öffnende, flexible Kleidung
weitere Anleitungen auch unter
www.colin-joshua.de >> Klinikaktion
Die Klinikaktion der Schmetterlingskinder - Infos und Fakten
Die Klinikaktion der Schmetterlingskinder hat sich zum Ziel gesetzt, den deutschen Entbindungskliniken Boxen mit einer Vielzahl an in ehrenamtlicher Tätigkeit genähten, gestrickten und gehäkelten Kleidung für still geborene oder kurz nach der Geburt verstorbene Babys bis ca. zur 30. SSW zur Verfügung zu stellen.
Was ist Sinn und Zweck der Aktion?
In Deutschland sterben jährlich mehrere hundert Babys während der Schwangerschaft, während der Geburt oder kurz danach. Oft werden diese Kinder viel zu früh geboren und sind darum sehr viel kleiner als “normal” geborene Babys.
Im Schock, der Hektik und der Eile der Situation sehen sich viele betroffene Eltern mit der Situation konfrontiert, keine passende Kleidung für diese Babys zur Verfügung zu haben. Die traurige Wahrheit ist darum, dass jährlich hunderte von stillgeborenen oder zu früh geborenen und kurz nach der Geburt verstorbenen Babys unbekleidet beerdigt werden müssen.
Wieso ist das so?
Die deutschen Entbindungskliniken haben in aller Regel keine Kleidung für diese kleinen Babys zur Verfügung.
Dies hat mehrere Gründe.
Zum einen lässt der Umgang mit stillgeborenen oder kurz nach der Geburt verstorbenen Babys leider immer noch zu wünschen übrig. So erfahren viele Eltern in der Schwere und Tragik und Unfassbarkeit der Situation wenig Anteilnahme und Mitgefühl und durch “falsches” Handeln seitens des Klinikpersonals wird der gesunde Trauerprozess um das verstorbene Kind leider oft schon im Keim erstickt.
Das äußert sich zum Beispiel darin, dass den Eltern mancherorts verwehrt wird, das verstorbene Kind noch einmal zu sehen und sich in aller Ruhe und Würde davon zu verabschieden. Manche Kinder werden vollständig würdelos in Nierenschalen gelegt und den Kindern nackt übergeben. Mancherorts werden Kinder, die tot unter 500g geboren wurden und somit laut deutschem gesetz keine “Menschen” darstellen, nicht einmal freigegeben und den Eltern wird sogar verwehrt, ihre kleinen Babys ordentlich zu bestatten.
Oft werden Mütter mit Beruhingsmitteln “kalt gestellt”, um nicht zuviel “Aufsehen” um das “wertlose” Kind zu machen und oftmals werden den Eltern viel zu wenig Informationen gegeben, manche Frauen müssen ihre Kinder alleine und auf gynäkologischen Stationen, fernab des Kreißsaals gebären, da “niemand etwas mit ihnen zu tun haben will”.
Dass all jene Kliniken, die diesem Umgang mit Sternenkinder und deren Eltern pflegen, nicht auf die Idee kommen, diese Kinder zu bekleiden, dürfte auf der Hand liegen.
Die Selbsthilfeorganisationen haben jedoch in den letzten 10-15 Jahren sehr viel durch massive Aufklärungsarbeit in den deutschen Kliniken bewegen können und eine Großzahl an Kliniken hat es sich zum Ziel gesetzt, den Umgang mit diesen “Fällen” zu verbessern und den Eltern einen würdevollen Abschied von ihren Kindern zu ermöglichen.
Diese Kliniken haben jedoch ebenfalls keine Kleidung für diese kleinen Babys zur Verfügung. Der Grund hierin liegt in ihrer “Kleinheit”. Denn es gibt auf dem Markt abgesehen von Puppenkleidung keinerlei Kleidung für jene Größen zu erwerben, schon gar nicht für Babies, die vor der 23. SSW geboren werden (danach gibt es in speziellen Fällen extra Frühchenkleidung). Totgeborene Kinder schaffen es aber nicht bis auf die Frühchenstation und dann stellt sich das gleiche Problem dar.
Die Eltern sind in ihrer schweren Situation nicht in der Lage, Puppenkleidung zu besorgen. Oftmals liegen dem Verlust auch schwere körperliche Probleme der Mutter zu Grunde, die oftmals noch Tage nach der Geburt im Krankenhaus verbringen muss. Die Väter sind ebenfalls völlg überfordert. Und wer will schon in ein Kindergeschäft gehen und Puppenkleider kaufen, wenn er gerade ein Baby verloren hat??? Abgesehen davon ist auch die Puppenkleidung von ihrer Beschaffenheit her oft nicht als Totenkleidung für diese kleinen Babys geeignet, da sie meist viel zu weit ist und man sie den kleinsten Babys aufgrund deren Zerbrechlichkeit nicht anziehen kann.
Die Kliniken haben also keinerlei Möglichkeit, an passende Kleidung zu kommen. Und selbst wenn, so ermöglicht der Etat dies oftmals auch nicht.
Ein Zeichen setzen für die Würde
Wir bekleiden unsere Toten in der Regel immer für ihren letzten Weg. Das gebietet der Anstand und die Würde. Dass wir dies mit unseren kleinen verstorbenen Babys auch tun sollten und wollen, ist mehr als nachvollziehbar.
Es ist ein Zeichen für die Würde, auch die kleinsten Babys zu bekleiden. Es zeigt: DAS HIER SIND KLEINE MENSCHEN - und nicht nur “schiefgegangene” Schwangerschaften oder “missglückte Versuche”, wie wir Sternenkindereltern so oft von außen beschwichtigend (und für uns unendlich verletzend) zu hören bekommen.
Diese kleinen Babys sind schon perfekte kleine Menschlein, selbst wenn sie noch so früh geboren werden. Nichts unterscheidet sie von “normalen” Neugeborenen, bis auf die Größe und manchmal die Farbe ihrer Haut. Ein Kind im Mutterleib ist bereits ab der 12.-14.SSW schon “fix und fertig”, die nächsten 26 Wochen wächst es eigentlich nur und entfaltet und optimiert die Funktionalität seiner Organe, legt an Länge und Gewicht zu, lagert Fett ein.
Gesichtszüge, Zehen- und Fussnägel, Härchen - all das ist ab diesem Zeitpunkt meist schon vorhanden! Und für uns Eltern sind diese Kinder so real wie jedes lebende Kind. Wir haben sie in unseren Bäuchen getragen, nach der Geburt in unseren Armen gehalten. Sie sind real und sie verdienen genau dieselbe Würde wie sie jeder Mensch verdient.
Hilfe von Handarbeiterinnen als Basis der Aktion
Die Klinikboxen werden von ehrenamtlichen Helferinnen aus dem Forum der Schmetterlingskinder, die zum Großteil alle selbst betroffen sind, in die entsprechenden Kliniken gebracht und dort verbunden mit viel Aufklärungsarbeit den Entbindungsstationen zur Verfügung gestellt.
Jedes Paar, das ab sofort ein Kind zu den Sternen gehen lassen muss, kann ab der 15.SSW auf diese Box zurückgreifen und sich ein passendes Kleidungsstück für ihr Sternenkind heraussuchen, damit dieses seinen letzten Weg nicht nackt antreten muss.
Die Basis der Aktion sind jedoch freiwillige, ehrenamtlich tätige Handarbeiterinnen, die für uns nähen, stricken und häkeln.
Ohne sie wäre unsere Aktion nicht möglich. Dabei sollte bedacht werden, dass jedes EINZELNE Teil EINEM weiteren Baby einen würdevollen Abschied ermöglicht. Eine kleine Windel ist schnell genäht oder gestrickt, ebenso ein kleines Einschlagtuch - und ein weiteres Baby geht seinen letzten Weg in Würde und Liebe. Und den Eltern hilft es, diesen furchtbaren Schicksalsschlag etwas besser zu verarbeiten, ein Stück Hoffnung und Anteilnahme zu erfahren und ein wenig von Menschen, die ein Herz für sie und ihr Schicksal haben, in der Schwere der Situation aufgefangen zu werden.
Jeder kann uns helfen, der nähen, stricken oder häkeln kann.
Und auch wenn Sie das nicht können : Wir sind für Stoff- oder Wollspenden jederzeit sehr dankbar.
Weitere Infos unter www.colin-joshua.de/html/klinikaktion.hmtl und der Hauptseite der Initiative Schmetterlingskinder www.schmetterlingskinder.de
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